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Else Lasker-Schüler
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Mein blaues Klavier

Ich habe zu Hause ein blaues Klavier
Und kenne doch keine Note.

Es steht im Dunkel der Kellertür,
Seitdem die Welt verrohte.

Es spielten Sternenhände vier –
Die Mondfrau sang im Boote.
– Nun tanzen die Ratten im Geklirr.

Zerbrochen ist die Klaviatur.
Ich beweine die blaue Tote.

Ach liebe Engel öffnet mir
– Ich aß vom bitteren Brote –
Mir lebend schon die Himmelstür,
Auch wider dem Verbote.



Hinweis: Dieses Gedicht wird hier im Rahmen eines selbständigen Sprachwerks zitiert (§ 51 UrhG).  Weitere Infos




Eckhard Struck

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Kommentar zu meinem Lieblingsgedicht:


Die Dichterin - das lyrische Ich - legt etwas in ihr Verborgenes offen. In dem blauen Klaver symbolisiert sich etwas, das zu ihr gehörig, ihr unerreichbar ist. Die jüdische Dichterin scheint mit diesem Widerspruch - mit dieser Tragik - geboren zu sein. Daran nehme ich vorsichtig Anteil. Was sie schreibt, ist formvollendet.



Eingereicht von Eckhard Struck am 17.02.2017.



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